Die Auszeichnung für des Medizinhistorisches Museum der Warschauer Medizinischen Universität in Rahmen der XIV Edition des Wettbewerbes „Masowischemuseale Ereignisse – Wierzba /Weise/

Fot. ze zb. Muzeum Historii Medycyny WUM.

Sehr geehrte Damen,
Sehr geehrte Herren,

hiermit informieren wir höflich, dass unseres Universitätsmuseum in Rahmen der XIV Edition des Wettbewerbes „Masowischemuseale Ereignisse – Wierzba /Weise/ – in der Kategorie „Die interessantesten Ausstellungen – organisiert durch größere Museen“ für die Vorbereitung im Jahre 2019 einer Ausstellung unter dem Titel „Femina et Medicina. Porträt der Hygeia in der akademischen Tradition Warschau“ ausgezeichnet wurde. Wir befanden uns in bester Gesellschaft anderer ausgezeichneten Museen der Hauptstadt u.a. des Museums der Geschichte der polnischen Juden – Polin und des Nationalmuseums in Warszawa. Die feierliche Übergebe der Diploms wird am 14 September 2020 im „Dorfmuseum Radomsko – in Radom („Muzeum Wsi Radomskiej w Radomiu“) stattfinden. Es ist uns sehr angenehm, dass unseres Projekts so geschätzt wurde, was uns zu weiteren Tätigkeiten motivieren wird.

Femina et Medicina. Portret Hygiei w tradycji akademickiej Warszawy

Zwischen Warschau und Zakopane. Tytus-Chałubiński-Legende.

Das Museum für Geschichte der Medizin der Medizinischen Universität Warschau teilt mit, dass alle Ausstellungen vorübergehend geschlossen sind. Wir freuen uns, Sie wieder begrüßen zu dürfen, wenn sich die Situation in Bezug auf das epidemiologische Risiko auf der neuen ausstellung:

Zwischen Warschau und Zakopane. Tytus-Chałubiński-Legende.

Helden der Legenden waren meisten Kämpfer, Heilige oder hervorragende Persönlichkeiten. Die in der volkstümlichen Geschichte lebende Legenden waren früher mündlich übergeben und modifiziert, und es ist schwer zu deren Quellen zu kommen. Oft sind sie eher eine Metapher als einer Tatsache.

Vor über einem Jahrhundert lebte ein guter Doktor, der die Bergbewohner vor Seuche und Armut gerettet hat. Seine wohltuende Tätigkeit erschreckte sich auch auf die Armen einer Großstadt, und die Orte waren voneinander viele Kilometer entfernt. Er wanderte durch Europa, besuchte die besten Krankenhäuser, studierte an Universitäten, entdeckte Geheimnisse der Bergen und die Kranken hat er kostenlos behandelt. Vielleicht so wird die Legende über Tytus Chałubiński lauten, erzählt von den Generationen der Zukunft.

Ein Junge aus Radom studierte an der Medizisch-Chirurgischen Akademie in Vilnius, in der Zeit, als die Geschichte für Polen ein schwarzes Szenario geschrieben hat. Das medizinische Studium, zuerst ohne Enthusiasmus aufgenommen, gab ihm Wissen und richtete ihn auf die Tätigkeit, die ihn zu einer lebendigen Legende für Warschau und Zakopane machte, zu einem Retter. Indem er zugleich Medizin und Botanik, zuerst in Würzburg, und später in Dorpat studierte, setzte er seinen Weg für das ganze Leben. Arzt ist er vom Beruf geworden und Botaniker vor Leidenschaft.

Seine Zeitgenossenen haben seine außerordentliche Intuition betont und auch sein großes Herz für jeden Patienten, den er behütet hat. Sein Engagement bildet sich in den Inhalten seiner Briefe ab, die oft Diagnosen und Empfehlungen beinhalten und seine Bemühungen, Probleme anderer Menschen zu verstehen und Lösungen zu finden darstellen. Er hat keine bahnbrechenden Entdeckungen, keine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten oder „Mile stones“ im Bereich Medizin hinterlassen. Doch in allen Erinnerungen über Tytus Chałubiński taucht immer wieder das Thema seiner Aufopferung und seiner Energie für Fragen, mit denen er beschäftig war, auf. Das kann die Grundlage seiner Legende sein, er sei ein Arzt von unheilbaren Fällen, ein unglaubwürdiger Bergsteiger und ein Patron der Volkskulturentwicklung im Tatra-Gebirge. Die Verifikation der Wahrheit über seine Erfolge scheint nicht so wichtig zu sein, wie die Beschreibung seines Lebenslaufes und seines Interessebereiches. Unbestritten ist, dass sein Leben ein Beispiel für das Streben nach der Vollkommenheit eines Mediziners des neunzehnten Jahrhunderts ist, dass er sich durch seine gesellschaftliche Empfindlichkeit, titanische Arbeit und Wissbegier weit über sein Berufsgebiet auszeichnete. Das Streben war auch von seinen Studenten beobachtet.

Verbunden mit der Kaiserlich-Königlichen Medizinisch-Chirurgischen Akademie in Warschau und nachher mit der Warschauer Hauptschule genoss er Popularität unter den jungen Adepten der medizinischen Kunst, die hoch seine bestens vorbereitete Vorlesungen schätzten. Diese Anerkennung widerspiegelte sich in der zweiten Hälfte des XX. Jahrhundert, als man die Benennung der Medizinischen Akademie mit seinen Namen überlegte. Der Plan wurde nicht realisiert, aber der Name Tytus Chałubiński wurde auf eine andere Art und Weise in der akademischen Welt geehrt. Die Warschauer Medizinische Universität verleiht eine Medaille mit dem Namen von Dr. Tytus Chałubiński an Personen und Institutionen für Verdienste auf dem Gebiet der Medizin und Didaktik.

Mitstifter / Partner:

Muzeum Tatrzańskie im. Tytusa Chałubińskiego
Instytucja Kultury Województwa Małopolskiego
Uniwersytet Warszawski
Biblioteka Uniwersytecka w Warszawie
Muzeum Geologii im. Stanisława Thugutta Uniwersytetu Warszawskiego
Zielnik Wydziału Biologii Uniwersytetu Warszawskiego
Towarzystwo Lekarskie Warszawskie
Fundacja Pokolenia Pokoleniom
Narodowe Archiwum Cyfrowe

Eintritt frei!

Wir laden ein!

Ausstellung „1920-2020. 100 Jahre Lehre im Bereich der Inneren Medizin. Mściwój Semerau-Siemianowski: Vater der modernen Kardiologie“

Das Medizinhistorische Museum der Warschauer Medizinischen Universität lädt alle Interessierte zur Ausstellung „1920-2020. 100 Jahre Lehre im Bereich der Inneren Medizin. Mściwój Semerau-Siemianowski: Vater der modernen Kardiologie“ ein.

Die Ausstellung findet am 13. Januar 2020 um 13 Uhr im Zentrum für Didaktik, ul. Trojdena 2a, im ersten Obergeschoss statt.

Die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernimmt Prof. Dr. Mirosław Wielgoś, Präsident der Warschauer Medizinischen Universität.

Vor über 100 Jahren nahm Dr. Mściwój Semerau-Siemanowski zu Beginn des akademischen Jahres 1918/1919 die Stelle des wissenschaftlichen Assistenten bei Prof. Kazimierz Rzętkowski (1870-1924) in der Klinik für Innere Medizin II der Universität Warschau an. Die Klinik war Teil des Heiliger-Geist-Krankenhauses und befand sich in der Elektoralna-Straße. Dort entwickelte Mściwój Semerau-Siemanowski die Methoden zur körperlichen Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems und führte bei seiner Arbeit mit Patienten die relativ neuen, erst vor einigen Jahren entdeckten EKG-Untersuchungen durch. Obwohl er noch kein Dozent war, hielt er seit 1920 die ersten in der Geschichte der Universität Vorlesungen über körperliche Untersuchungen von Patienten, die an internistischen Erkrankungen litten.

30 Jahre später wird sich die Kardiologie von der Inneren Medizin unabhängig machen. Aber in den 1920er und 1930er Jahren des vergangenen Jahrhunderts legte Dr. Mściwój Semerau-Siemianowski erst das Fundament für die moderne Kardiologie und setzte die Arbeit auch nach dem Tod seines Lehrers und Vorgesetzten Prof. Rzętkowski fort.

Aus diesem Anlass feiern wir in diesem Jahr in unserer Alma Mater 100 Jahre Lehre im Bereich der Inneren Medizin und 100 Jahre Herz-Kreislauf-Forschung.

1922 veröffentlichte Mściwój Semerau-Siemianowski die Arbeit „Zur Funktion der eigenständig schlagenden Herzkammern beim Menschen. Eine pharmakologische und pathologisch-physiologische Studie“, die zur Grundlage seiner Habilitation wurde. Von diesem Zeitpunkt an durfte der junge Assistenzprofessor eigene Vorlesungen über Diagnostik und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen halten. Im akademischen Jahr 1924/25 gründete er die Station für Innere Medizin im neuen Heilliger-Łazarz-Krankenhaus in der Książęca-Straße und übernahm deren Leitung. Das war die erste Station in Polen, die auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen spezialisiert war und über eigene Räume für analytische, radiologische, elektrokardiographische und hämatologische Untersuchungen sowie über einen Raum für Messung des Grundumsatzes und einen für Tierversuche verfügte. Die Ausstattung der Räume wurde zum Teil von Mściwój Semerau-Siemianowski selbst finanziert.

Die Vorlesungen zur Inneren Medizin gab Mściwój Semerau-Siemianowski 1935 teilweise auf und widmete sich von nun an lediglich der Forschung im Bereich der Kardiologie. In den Jahren 1936-1938 leitete er die ersten in Polen zweiwöchigen Schulungen für Kardiologen. Seine Bestrebungen, Kardiologie als eine eigenständige Disziplin in Polen aufzubauen, wurden durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Die Idee griff er dann nach dem Krieg auf, als er nach Warschau 1949 zurückkehrte.

Am 15. Januar 2020 ist es genau 70 Jahre her, dass in der Klinik für Innere Medizin II der Universität Warschau die Sektion für Kardiologie im Rahmen der Gesellschaft Polnischer Internisten (TIP) gegründet wurde. Die Leitung der Sektion übernahm Prof. Mściwój Semerau-Siemianowski, den zweiten Vorsitz Jerzy Jakubowski, die Funktion des Sekretärs Dymitr Aleksandrow und des Kassenwarts Edward Żera. Vor 70 Jahren begann also der tatsächliche Prozess, durch den sich die Kardiologie von der Inneren Medizin unabhängig machte. Die neue Sektion wurde dann vier Jahre später, und zwar am 28. Februar 1954 zur Polnischen Gesellschaft für Kardiologie (PTK).

Mit der Ausstellung wird an all die Ereignisse erinnert und das doppelte Jubiläum gefeiert: 100 Jahre moderne Lehre im Bereich der Inneren Medizin und 70 Jahre Polnische Gesellschaft für Kardiologie.

Prof. Dr. Krzysztof J. Filipiak

„Tradition und Moderne. Zwei Campus der Warschauer Medizinischen Universität“

Das Medizinhistorische Museum der Warschauer Medizinischen Universität lädt alle Interessierte zur Ausstellung „Tradition und Moderne. Zwei Campus der Warschauer Medizinischen Universität“ ein. Die Ausstellung findet am 6. Dezember 2019 im Verbindungsgang zwischen den Gebäuden der Universitätsleitung und des Bibliothek- und Informationszentrums in der Straße Żwirki i Wigury 63 statt.

Jeden Tag durchqueren wir den Lindleys oder Banachs Campus, wenn wir zum Unterricht oder zu Patienten eilen. In der Eile bemerken wir nicht, wie ausdrucksvoll die dort präsente architektonische Umgebung ist. Deren Feinheiten verbergen häufig ein großes Stück Geschichte und deuten auf die medizinhistorische Tradition auf den beiden Campus hin. Es lohnt sich für einen Moment innezuhalten, um diese Umgebung wahrzunehmen.

Denn wer bemerkt noch einen geheimnisvollen Obelisken auf dem historischen Gelände des Jesuskind-Krankenhauses an der Straßenecke von ul. Nowogrodzka und ul. Lindleya? Das zwei Meter große Denkmal soll der Patienten gedenken, die auf dem ehemaligen Krankenhausfriedhof am Warecki-Platz beigesetzt wurden. Wer nimmt noch den Kopf eines feurigen Engels wahr, der einst Teil einer in den 1920er Jahren abgebauten orthodoxen Kapelle war und an der Wand eines Hauses abgebildet ist, das einem ehemaligen orthodoxen Krankenhausseelsorger gehörte? Oder wer erkennt noch das Tympanon am Gebäude der Klinik für Dermatologie in der Straße Koszykowa, das an die Anfänge der Medizinischen Fakultät in Warschau erinnert?

Ebenso unbemerkbar für Passanten scheinen architektonische Besonderheiten des Banachs Campus zu bleiben: die bunten Mosaiken an den Wänden des Heizkellers und des so genannten „Tiergebäudes“ (Institut für Physiologie) oder in den Innenräumen des Instituts für Pharmazie. Mehr Beachtung finden dagegen moderne, geometrisch gestaltete Fassaden des Józef-Polikarp-Brudziński-Kinderkrankenhauses oder die aus verschiedenen Materialien gebauten und mit Solaranlagen ausgestatteten Wände des Sport- und Rehabilitationszentrums. Um ihre Schönheit bewundern zu können, muss man allerdings für einen Moment innehalten und sich dem flüchtigen, stets wechselnden Lichtspiel hingeben.

Aus der Luftperspektive sehen beide Campus nicht weniger interessant aus. Der historische Gebäudekomplex des Jesuskind-Krankenhauses, der sich auf dem Lindleys Campus befindet, bildet gemeinsam mit den Wolkenkratzern des „Warschauer Manhattans“ im Hintergrund eine Kombination aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Campus stellt dabei eine außergewöhnliche stilistische Vielfalt dar, die durch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bestimmt wurde. Ein Beispiel dafür ist die monumentale Form des Gruca-Palastes, der über die Dächer der 100 Jahre alten Krankenhausziegelgebäude ragt. Seit den 1950er Jahren gilt er zudem als Wahrzeichen des Starynkiewicz-Platzes.

Wie anders im Vergleich dazu sieht der im Stadtviertel Ochota gelegene Banachs Campus aus. Auf den ersten Blick mag er uninteressant erscheinen, bei einer näheren Betrachtung lassen sich aber viele interessante architektonische Besonderheiten und der ursprüngliche Wert des Campus neu entdecken. Das mächtige Gebäude des Józef-Polikarp-Brudziński-Kinderkrankenhauses bildet einen interessanten Kontrast zu dem benachbarten, viel älteren Gebäude des Zentralen Universitätskrankenhauses. Die grün bewachsenen Fassaden der Universitätsgebäude ergänzen sich perfekt mit der naturbetonten Umgebung der Straße Żwirki i Wigury und mit der Parkanlage Pole Mokotowskie, die oft als „Warschaus grüne Lunge“ bezeichnet wird.

Unsere Aufgabe und die Aufgabe künftiger Generationen von Akademikern bestehen darin, diese besonderen Orte nicht nur vor dem Vergessen zu bewahren, sondern auch sie unter Einwohnern der Stadt und Besuchern bekannt zu machen. Jedes Jahr bringt Veränderungen, einige von diesen Orten, die von Fotografen heute festgehalten werden, werden morgen ganz anders aussehen…

 

Adam Tyszkiewicz, Miron Bogacki

Nacht der Museen am 18.05.2019 um 18.00-00.30 Uhr an der Warschauer Medizinischen Universität


Am 18.05.2019 um 18.00-00.30 Uhr findet auf dem Gelände des Banachs Campus an der Warschauer Medizinischen Universität die Nacht der Museen statt.

Programm

Ausstellungen:

– „An der Grenze zwischen Leben und Tod. Mysteriöse Mumie aus der Sammlung der Warschauer Medizinischen Universität“
– „Femina et Medicina. Porträt der Hygieia in der akademischen Tradition Warschaus“
– „20 Jahre sind vergangen. Die wichtigsten Momente der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Warschauer Medizinischen Universität“
– „Medizin und Pharmazie in Warschau in der Photographie aus der Vorkriegszeit“

Vorträge/ Führungen:

– Prof. Andrzej Niwiński: „Ägyptische Mumien: Ein ewiges Geheimnis“. Medizinhistorisches Museum, ul. Żwirki i Wigury 63
Prof. Antoni Dobrzański-Saal, um 19.15 Uhr
– Dr. Hanna Pliszka, Halina Przychodzeń, Dr. Małgorzata Brzozowska, Dr. Sylwia Tark: „Mumien, Mumifizierer und Paläopathologie“. Medizinhistorisches Museum, ul. Żwirki i Wigury 63, Prof. Antoni Dobrzański-Saal, um 20.00 Uhr
– Dr. Adam Tyszkiewicz: Führungen zum Thema „Symbole der Warschauer Medizinischen Universität. The best of…“.
Treffpunkt vor dem Haupteingang des Gebäudes der Universitätsleitung um 18.30 Uhr und 23.00 Uhr

„Tanz der Nacht“ mit Werken von Brahms, Tschaikowsky und Strauss. Das Konzert des Orchesters der Warschauer Medizinischen Universität unter der Leitung von Beata Herman. Zentrum für Didaktik, Prof. Janusz Piekarczyk-Hörsaal, um 21.30 Uhr

Nur in der Nacht der Museen sind folgende Räume für die Öffentlichkeit zugänglich: Der Senatssaal, das Rektoratszimmer von Prof. Mirosław Wielgoś, das Büro von Prof. Paweł Włodarski, Dekan der Ersten Medizinischen Fakultät, der Prof. Janusz Piekarczyk-Hörsaal und der Lesesaal der Hauptbibliothek an der Warschauer Medizinischen Universität im zweiten Obergeschoss.

„Medizin- und Pharmazielehre an der Universität Vilnius“. Die Ausstellung zum 100. Jahrestag der Gründung der Stefan-Batory-Universität in Vilnius

 

Die Stefan-Batory-Universität in Vilnius wurde 1919 gegründet. In diesem Jahr wird der 100. Jahrestag der Gründung gefeiert. Aus diesem Anlass eröffnet das Medizinhistorische Museum der Warschauer Medizinischen Universität eine symbolische Ausstellung: „Medizin- und Pharmazielehre an der Universität Vilnius“. Dabei werden nicht nur Geschichte, sondern auch Erinnerungsstücke aus der Universität Vilnius, die sich in der Sammlung des Museums befinden, gezeigt. Viele von diesen Beständen kommen aus der Zeit der Stefan-Batory-Universität.

 

Die Universität Vilnius wurde 1579 vom polnischen König Stefan Batory gegründet. Nach der Krakauer Akademie war sie die zweite polnische Universität und eine der am östlichsten gelegenen Hochschulen im neuzeitlichen Europa. Zum ersten Mal wurde die Universität nach der Niederlage des Novemberaufstandes (1830-1831) geschlossen. Die polnische Gemeinschaft musste bis zum 1919 warten, bis die Türen der Universität Vilnius wieder geöffnet wurden. Einen Beitrag dazu leistete vor allem Józef Piłsudski, der Vilnius und all seinen Traditionen eine große Sympathie entgegenbrachte. Nach einer von ihm erlassenen Verordnung erhielt die Universität einen neuen Namen, nämlich die Stefan-Batory-Universität.

An der Stefan-Batory-Universität wurde auch eine medizinische Fakultät eingerichtet, die trotz eines kurzen Bestehens, einen hohen Rang in der polnischen und europäischen Wissenschaft hatte. In der Zwischenkriegszeit absolvierten 1220 Ärzte die Fakultät, 83 Personen erhielten den Doktorgrad, mehrere Personen habilitierten. „„Medizin- und Pharmazielehre an der Universität Vilnius“. Die Ausstellung zum 100. Jahrestag der Gründung der Stefan-Batory-Universität in Vilnius“ weiterlesen

Vortrag des Prof. Thomas Schnalke vom Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité „Beneath the Skin. Tracing Life in the Berlin Museum of Medical History at the Charité“ statt.

Am 11. April 2019 findet im Medizinhistorischen Museum der Warschauer Medizinischen Universität der Vortrag des Prof. Thomas Schnalke vom Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité „Beneath the Skin. Tracing Life in the Berlin Museum of Medical History at the Charité“ statt.

Der Vortrag wird in der englischen Sprache gehalten.

Das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité ist eines der bekanntesten medizinhistorischen Museen Europas. Das Museum befindet sich auf dem Gelände des Krankenhauses Charité in dem Gebäude, das im Auftrag des weltberühmten Pathologen Prof. Rudolf Virchow gebaut wurde. Das Museum gewährt seinen Besucher*innen faszinierende Einblicke in die Geschichte des Krankenhauses und in die Entwicklung der Medizin. In seiner Dauerausstellung zeigt es vor allem umfassende Sammlung pathologisch-anatomischer Feucht- und Trockenpräparate, die von Berliner Ärzten im Laufe der Jahrzehnte gesammelt wurden.

In den letzten Jahren wurden im Museum viele interessante Sonderausstellungen organisiert, die den Zusammenhang zwischen Medizin, Kunst, Gerichtsmedizin und Tod darstellen. Am 21. März wird eine weitere Ausstellung eröffnet, die dem berühmten Chirurgen Ferdinand Sauerbruch gewidmet ist.

Seit 2000 hat Prof. Thomas Schnalke den Posten des Direktors im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité inne. In seinem Vortrag wird er sich nicht medizinhistorischen Sammlungen, sondern auch der Vorstellung vom Management in einem modernen medizinhistorischen Museum, dessen Errungenschaften weltweit bekannt sind, zuwenden.

Thomas Schnalke (*1958) ist Professor für Medizingeschichte und Medizinische Museologie. Er studierte Medizin in Würzburg und Marburg. In seiner medizinhistorischen Dissertation (1987) befasste er sich mit der Geschichte dermatologischer Wachsbilder (Moulagen), welche pathologische Krankheitsbilder darstellen. Er promovierte 1993 mit einer Studie zur städtischen Medizin im deutschen Sprachraum des 18. Jahrhunderts. Mit seiner Berufung nach Berlin 2000 begann er sich intensiver mit anatomischen und pathologisch-anatomischen Präparatebeständen auseinanderzusetzen. Das Berliner Medizinhistorische Museum Charité veranstaltete unter seiner Leitung viele interessante Ausstellungen zu medizinhistorischen Themen zwischen Kunst und Rechtsmedizin, u.a.: Hieb § Stich. Dem Verbrechen auf der Spur (2016-2018) und Scheintot. Über die Ungewissheit des Todes und die Angst, lebendig begraben zu werden (2018).

Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören: „Diseases in wax: the history of the medical moulage“ (Berlin 1995), „Medizin im Brief: der städtische Arzt des 18. Jahrhunderts im Spiegel seiner Korrespondenz“ (Stuttgart 1997) und zusammen mit Isabel Atzl: „Dem Leben auf der Spur im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité“ (München, Prestel 2010).

11. April 2019 um 14.30 Uhr im Raum 27
Medizinhistorisches Museum
Żwirki i Wigury 63

Der Eintritt ist frei!

Femina et Medicina. Porträt der Hygieia in der akademischen Tradition Warschaus ein.

Der Präsident der Warschauer Medizinischen Universität Prof. Mirosław Wielgoś und der Direktor des Medizinhistorischen Museums Dr. Adam Tyszkiewicz laden zur Eröffnung der Ausstellung Femina et Medicina. Porträt der Hygieia in der akademischen Tradition Warschaus ein.

Die Eröffnung findet am 6. März 2019 um 10.30 Uhr im Ausstellungsraum für Sonderausstellungen (Galeria Wystaw Czasowych) im ersten Obergeschoss statt.

Medizinhistorisches Museum

Żwirki i Wigury 63

Der Zugang für Frauen zur Hochschulbildung sowie ihre Bestrebungen nach Gleichstellung in anderen Bereichen weckten seit jeher viele negative Emotionen und wurden zum Gegenstand heftiger Debatten in ganz Europa. Es herrschte die Überzeugung, dass es für Frauen keinen Platz in der Wissenschaft gäbe, da dies die Stabilität der Familie gefährden würde. Die traditionelle Wahrnehmung der Frauenrolle in der Gesellschaft erschwerte Frauen die Übernahme von neuen Rollen und damit auch den Zugang zur akademischen Gemeinschaft.

Die ersten Hochschulen, die Frauen für medizinische Fakultäten zuließen, waren die Universitäten Padua und Bologna. Der Durchbruch auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in der akademischen Welt gelang erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der wirtschaftliche und soziale Wandel sowie die Entwicklung feministischer Bewegungen trugen dazu bei, dass die ersten Frauen für europäische Universitäten zugelassen wurden. Das beste Beispiel für den Wandel in der Wissenschaftswelt war die Karriere von Maria Skłodowska-Curie.

Die erste polnische Universität, die Frauen akademische Diplome verlieh, war die Jagiellonen-Universität in Krakau.

In Warschau wurden Frauen zu Vollmitgliedern der akademischen Gemeinschaft erst 1915. Die Anfänge waren nicht einfach aber das Tabu wurde dann all für alle Mal gebrochen.

Zu den frauenfreundlichsten Fakultäten gehörte die Medizinische Fakultät an der Universität Warschau. Nach der Wiedereröffnung der Universität 1945 wurde der Zugang zur Bildung für Frauen deutlich einfacher. Mit ihrem Wissen und Charme fanden sie Anerkennung sowohl in Krankenhäusern als auch an Medizinischer und Pharmazeutischer Fakultäten der Universität Warschau und seit 1950 an der Medizinischen Akademie. Mit der Zeit wurden auch wissenschaftliche Leistungen von Frauen anerkannt, was die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Ewa Radwańska und Ewa Kuligowska belegt.

Derzeit studieren über 7.000 Frauen an der Warschauer Medizinischen Universität, was 74% der Gesamtzahl der Studierenden ausmacht.

Der Eintritt ist frei!

ÄSKULAPS ERBE. MEDIZIN CONTRA GEISTESWISSENSCHAFTEN

Medizinhistorisches Museum der Warschauer Medizinischen Universität lädt 2019 zu einer neuen Veranstaltungsreihe „Äskulaps Erbe. Medizin contra Geisteswissenschaften“ ein. Das Ziel der ersten Veranstaltungen ist, Medizin vor dem Hintergrund der Geisteswissenschaften, d.h. der Kunstgeschichte, Literatur, Theaterwissenschaft, Jura und Philosophie darzustellen. Die Veranstaltungen finden am ersten Montag im Monat um 17 Uhr statt. Beim guten Wetter laden wir Sie zusätzlich zu einem Spaziergang durch den Warschauer Königsweg (Trakt Królewski) und den Lindleys Campus ein.

Die Auftaktveranstaltung findet am 7. Januar statt. In seinem Vortrag „Über die Verwandtschaft von Apollo und Äskulap. Die Beziehung zwischen Kunst und Medizin“ erzählt Ihnen der Museumsdirektor Dr. Adam Tyszkiewicz, an welchen Krankheiten die berühmten Persönlichkeiten wie Vincent Van Gogh, Edvard Munch oder Stanisław Wyspiański litten, welche zeitgenössische Gemälden und Skulpturen die Beziehung zwischen Kunst und Medizin darstellen sollen sowie durch welche Besonderheiten die Architektur der berühmtesten europäischen Krankenhäuser gekennzeichnet war.

Am 7. Januar 2019, um 17 Uhr.

Das Programm:

  1. Januar 2019

Dr. Adam Tyszkiewicz (Medizinhistorisches Museum der Warschauer Medizinischen Universität): Über die Verwandtschaft von Apollo und Äskulap. Die Beziehung zwischen Kunst und Medizin. Paszkiewicz-Hörsaal im Gebäude des Collegiums Anatomicum, ul. T. Chałubińskiego 5.

4. Februar 2019

Dr. Emilia Olechnowicz (Institut für polnische Kunst an der Polnischen Akademie der Wissenschaften): Der Körper als „Materie zum theatralischen Ausdruck“. Über das zeitgenössische Anatomische Theater.  Grzywo-Dąbrowski-Hörsaal im Gebäude des Instituts für Gerichtsmedizin, ul. W. Oczki 1.

4. März 2019

Dr. Maria Turos (Warschauer Medizinische Universität): Hochschullehrer in Uniformen. „Warschauer Medizinschule“ 1809-1831.  Dobrzański-Hörsaal im Bibliothek- und Informationszentrum, ul. Żwirki i Wigury 63.

  1. April 2019

Prof. Dr. Elżbieta Wichrowska (Fakultät für polnische Philologie an der Universität Warschau): Von Prophezeiungen, Kleidungsreform und Diät bis zur Körperheilung. Über die ersten Anhängerinnen von Amelia Bloomer und Mesmerismus, von Homöopathinnen, Vegetarierinnen, Hydropathinnen und Abstinentinnen in England sowie vieles mehr…

Hörsaal Nr. 27 im Bibliothek- und Informationszentrum, ul. Żwirki i Wigury 63.

  1. Mai 2019

Dr. Karolina Paczyńska: Berühmte Ärzte, ehemalige Krankenhäuser und medizinische Lehre am Warschauer Königsweg (ein Spaziergang).

Der Treffpunkt ist am Barbakan von der Seite der Straße ul. Krzywe Koło.

  1. Juni 2019

Dr. Adam Tyszkiewicz (Medizinhistorisches Museum der Warschauer Medizinischen Universität): Im Schatten der Warschauer Wolkenkratzer. Geheimnisse des Lindleys Campus (ein Spaziergang).

Der Treffpunkt ist vor dem Gebäude des Collegiums Anatomicum, ul. T. Chałubińskego 5.

 

PROF. DR. WITOLD JANUSZ RUDOWSKI (1918-2001)

Chirurg und Soldat der polnischen Heimatarmee. Erinnerungen an die ungewöhnliche Lebensgeschichte von Prof. Dr. Witold Janusz Rudowski, Doktor Honoris Causa an der Medizinischen Akademie Warschau (1978) zu seinem 100. Geburtstag.

Am 03.12.2018 wurde im Lesesaal der Hauptbibliothek an der Warschauer Medizinischen Universität die Ausstellung „Chirurg und Soldat der Polnischen Heimatarmee. Erinnerungen an die ungewöhnliche Lebensgeschichte von Prof. Dr. Witold Janusz Rudowski (1918-2001), Doktor Honoris Causa an der Medizinischen Akademie Warschau (1978) zu seinem 100. Geburtstag eröffnet.

Die Ausstellung gewährt den Besucher*innen interessante Einblicke in die Biografie von Prof. Rudowski und zeigt einen Teil seiner interessanten Medaillensammlung, die derzeit im Museum gelagert und verwahrt wird. Die Medaillen wurden dem Prof. Rudowski für seine beruflichen Leistungen verliehen. Auf den Medaillen sind Namen vieler berühmten polnischen und ausländischen Ärzte wie Józef Struś, Tytus Chałubiński, Karol Marcinkowski, Ludwik Rydygier, Ludwik Pasteur sowie Namen von Hochschulen und medizinischen Vereinen abgebildet.