Femina et Medicina. Porträt der Hygieia in der akademischen Tradition Warschaus ein.

Der Präsident der Warschauer Medizinischen Universität Prof. Mirosław Wielgoś und der Direktor des Medizinhistorischen Museums Dr. Adam Tyszkiewicz laden zur Eröffnung der Ausstellung Femina et Medicina. Porträt der Hygieia in der akademischen Tradition Warschaus ein.

Die Eröffnung findet am 6. März 2019 um 10.30 Uhr im Ausstellungsraum für Sonderausstellungen (Galeria Wystaw Czasowych) im ersten Obergeschoss statt.

Medizinhistorisches Museum

Żwirki i Wigury 63

Der Zugang für Frauen zur Hochschulbildung sowie ihre Bestrebungen nach Gleichstellung in anderen Bereichen weckten seit jeher viele negative Emotionen und wurden zum Gegenstand heftiger Debatten in ganz Europa. Es herrschte die Überzeugung, dass es für Frauen keinen Platz in der Wissenschaft gäbe, da dies die Stabilität der Familie gefährden würde. Die traditionelle Wahrnehmung der Frauenrolle in der Gesellschaft erschwerte Frauen die Übernahme von neuen Rollen und damit auch den Zugang zur akademischen Gemeinschaft.

Die ersten Hochschulen, die Frauen für medizinische Fakultäten zuließen, waren die Universitäten Padua und Bologna. Der Durchbruch auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in der akademischen Welt gelang erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der wirtschaftliche und soziale Wandel sowie die Entwicklung feministischer Bewegungen trugen dazu bei, dass die ersten Frauen für europäische Universitäten zugelassen wurden. Das beste Beispiel für den Wandel in der Wissenschaftswelt war die Karriere von Maria Skłodowska-Curie.

Die erste polnische Universität, die Frauen akademische Diplome verlieh, war die Jagiellonen-Universität in Krakau.

In Warschau wurden Frauen zu Vollmitgliedern der akademischen Gemeinschaft erst 1915. Die Anfänge waren nicht einfach aber das Tabu wurde dann all für alle Mal gebrochen.

Zu den frauenfreundlichsten Fakultäten gehörte die Medizinische Fakultät an der Universität Warschau. Nach der Wiedereröffnung der Universität 1945 wurde der Zugang zur Bildung für Frauen deutlich einfacher. Mit ihrem Wissen und Charme fanden sie Anerkennung sowohl in Krankenhäusern als auch an Medizinischer und Pharmazeutischer Fakultäten der Universität Warschau und seit 1950 an der Medizinischen Akademie. Mit der Zeit wurden auch wissenschaftliche Leistungen von Frauen anerkannt, was die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Ewa Radwańska und Ewa Kuligowska belegt.

Derzeit studieren über 7.000 Frauen an der Warschauer Medizinischen Universität, was 74% der Gesamtzahl der Studierenden ausmacht.

Der Eintritt ist frei!